Der Novembergarten

Eine wunderbare Farbenpracht beschert uns die Natur alljährlich im Herbst. Das warme Licht der Sonne fällt durch die bunt belaubten Baumkronen und lassen mich einfach nur staunen. Dieses Jahr, so finde ich, zeigt sich der Herbst besonders prächtig. Atemberaubende Farbschattierungen leuchten um die Wette und ich frage mich erneut, wie die Natur so etwas wunderschönes vollbringen kann. 

 

Der Sommer verabschiedet sich mit einem strahlenden Fest. Das grüne Chlorophyll weicht aus den Blättern der sommergrünen Gehölze und wird in anderen Depots der Pflanze gelagert. Übrig bleiben gelbe, rote oder violette Pigmente. Die braune Farbe ist das Ende der absterbenden Blätter. Die Pflanzen bereiten sich auf den kommenden Winter vor. Dies sollten wir jetzt auch tun.

 

Auch der Garten bereitet sich vor. 

 

Doch einiges können wir noch ernten: 

  • Bevor der erste Frost kommt, sollten Sie Kürbis, Rote Bete und Stangensellerie einbringen.
  • Wenn es nur leichten Frost bis zu -5 °C gibt, bleiben Chinakohl, Blumenkohl, Brokkoli und Knollenfenchel sowie einige Salatsorten wie Radicchio oder Endivie draußen.
  • Zuckerhutsalat, Mangold, Lagermöhren, Knollensellerie, Winterrettich und Steckrübe vertragen Frost bis -8 bis -10 °C.
  • Wirsing, Lauch, Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Postelein und Feldsalat sind sehr frosthart und überstehen sogar Temperaturen bis -12 °C.
  • Auch Pastinaken, Wurzelpetersilie, Winterheckenzwiebeln und Asiasalate trotzen der Kälte.
  • Gleichzeitig eignen sich Spinat, Feldsalat und Postelein super als Gründüngung. Sie geben Ihrem Beet über den Winter eine schützende, grüne Decke – Sie können sie nach Bedarf ernten.

 

Tatsächlich lässt sich auch noch etwas aussäen:

  • Im geschützten Gewächshaus, auf dem überdachten Hochbeet oder auch im geschützten Balkonkasten keimen Salatrauke und Asiasalat. Sogar Möhren lassen sich für eine frühe Ernte im nächsten Jahr im Gewächshaus aussäen.
  • Im Freiland funktioniert das hübsche Winterpostelein. Da es einen Kältereiz zum Keimen benötigt, ist die Aussaat jetzt ideal.

 

Einst lebten unsere Vorfahren im Takt der Jahreszeiten. Für sie begann mit dem ersten Tag im November die stille, dunkle Zeit – jene Wochen bis zur Wintersonnwende, in denen sich das Licht rar machte und die Welt den Atem anhielt. Die Felder ruhten, die Arbeit auf dem Hof und im Haus war getan, und in den Stuben erwachten Märchen, Geschichten und Lieder zum Leben.

 

Heute spüren wir diesen alten Rhythmus kaum noch. Zu grell ist das Licht der Städte, zu laut der Trubel der Welt, zu hastig die Schritte durch die Tage.
In wenigen Wochen beginnt die Adventszeit – für viele nur noch ein Stress-Marathon: Geschenke, Termine, Hektik, Lärm. Und irgendwo darunter – der leise Wunsch nach Stille.